Das Baugewerbe und seine Möglichkeiten

Absalzsteuerung

5 September 2017 by Ross Cruz

Ökologische Denk- und Verhaltensweisen sind nicht nur wichtig, um Ressourcen zu schonen, sondern auch von zunehmendem Interesse im industriellen Bereich und der modernen Wassertechnologie. Innerhalb dieser Thematik geht es nicht nur um die Bereitstellung von Reinwassersystemen für die Chipfertigung oder um Aufbereitungsanlagen bezüglich der kommunalen Wassergewinnung. Genauso aktuell sind die Aufbereitung von Kesselspeisewasser zur Nutzung in Blockheizkraftwerken und die Absalzsteuerung, dies ist beispielsweise bei der Firma Weidner Wassertechnik GmbH erhältlich. Dieser Artikel wird sich konkret mit dem Thema Absalzsteuerung befassen.   

Zuerst einer Begriffserklärung zum besseren Verständnis.  Die Ausschleusung von Kessel- bzw. Kreislaufwasser aus beispielsweise Dampfkesseln oder auch Verdunstungskühlern mit der Zielsetzung, den Salzgehalt im Wasser zu reduzieren, damit Korrosion und Ablagerungen so weit wie möglich verhindert werden, ist unter dem Begriff Absalzung zu verstehen.  Sogenanntes Speisewasser führt bei Dampfkesseln konstant frisches Wasser nach, damit der durch die Verdunstung entstehende Wasserverlust kompensiert wird. Diese Kompensierung ist auch bei Verdungstungskühlern erforderlich. Dabei wird nur chemisch reines Wasser dem Wasser entzogen. Zurück bleiben Salze und Härtebildner. Dies hat zur Folge, dass im Wasser, das zurückbleibt, deren Konzentration konstant ansteigt. Vermehrte Ablagerungen und zunehmende Korrosion sind die Folgen. Deshalb muss regelmäßig der Salzgehalt durch Wasserausschleusung reduziert werden. Nur so kann der Salzgehalt kontrolliert und begrenzt werden. Dieser Vorgang kann mit manuellen oder automatischen Absalzventilen erfolgen. Solche Ventile werden vorzugsweise in Großwasserraumkesseln, Abhitzekesseln und Reindampferzeugern eingesetzt.  

Für die Absalzung werden wirtschaftliche Kühlkreisläufe mit sehr hohen Eindickungen im Wasserkreislauf betrieben. Damit wird der Nachfüllwasserbedarf auf ein Minimum reduziert. Die elektrische Leitfähigkeit gilt als Messgröße für den Salzgehalt (die Eindickung). Wird ein maximaler Wert überschritten, öffnet sich automatisch ein Absatzventil und hoch konzentriertes Wasser wird aus dem System abgeführt. Möglich wird dies durch eine Absatzautomatik, eine Absatzsteuerung. Mit einer Dosierung wird der steigenden Menge an Wasserinhaltsstoffen entgegengewirkt.   

Unterschiedliche Systeme stehen zur Verfügung. Zum Beispiel eine Absalzautomatik, die bei offenen Kühlkreisläufen und Luftwäschern für die automatische Absalzung eingesetzt wird.  Automatisch gemessen durch die bestehende Leitfähigkeit des Umlaufwassers erfolgt die Steuerung über den Salzgehalt. Es kann bei der Leitfähigkeitsmessung zwischen einem konstruktiven und einem induktiven Messverfahren, das wartungsfreundlicher ist, gewählt werden. Serienmäßig sind beide Ausführungen mit einer Temperaturkompensation ausgestattet.  Das Absatzventil, Federkraft schließend, ist als Motorkugelhahn gefertigt. Die auf einer Befestigungsplatte montierte, verrohrte und verdrahtete Kompaktanlage wird anschlussfertig inklusive Schuko-Netzkabel angeboten.   

Über einen Handhebel erfolgt bei manuellen Absalzventilen anhand einer Skalierung die Einstellung der konstanten Absalzmenge. Durch eine geeignete Kegelkonstruktion der Absalzventile wird es möglich, dass die Ausschleusung verschleiß- und geräuscharm erfolgt. Eine optimale Anpassung an die Kesselwasser- und Speisewasserqualität wird durch die freie Wahl der Ventilkennlinie ermöglicht. Auch an die Kesselleistung kann eine optimale Anpassung erfolgen. Unterhalb des Ventils ist druckseitig für eine manuelle Probenentnahme meistens ein Probenentnahmeventil angebracht.

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